| Nein, bei dieser britischen Komödie über die Erfüllung eines Kind(heits)traums handelt es sich nicht um eine weitere Fortsetzungvon Rambo mit Sylvester Stallone – oder eigentlich doch. Auch die Titelschreibweise ist korrekt, d.h. eigentlich doch nicht, aber von Anfang an: Der elfjährige Lee Carter, seines Zeichens Schulrabauke und aus schwierigen Familienverhältnissen stammend, hat nur einen einzigen Traum: Er will unbedingt den Wettbewerb der BBC für junge Filmemacher gewinnen. Bewaffnet mit einer Raubkopie von Rambo – First Blood macht Lee sich daran, ein actionreiches Remake des Streifens in Szene zu setzen. Schnell gewinnt er die Unterstützung und schließlich auch Freundschaft des gleichaltrigen Sonderlings Wills, der aus einer streng religiösen Familie stammt, in der Filme und Musik verboten sind. Doch Rambo - für Kinder denkbar ungeeignet und hyper-brutal - ist Wills Erweckungserlebnis: Er ist überzeugt, als Rambows Sohn – ein sprachliches Missverständnis – seinen Vater aus der Gefangenschaft retten zu müssen. Immer auf der Hut, ihr aufregendes Treiben vor Lehrern und Eltern geheim zu halten, gewinnt ihr Filmprojekt schnell ein fantasievolles Eigenleben. Als sich auch noch der flippige französische Austauschschüler Didier mit seiner Gefolgschaft einmischt, geht es bei den Dreharbeiten und auch darüber hinaus hoch her. Das ganze Filmprojekt und sogar Lees und Wills Freundschaft stehen auf der Kippe. Garth Jennings, der Regisseur von Per Anhalter durch die Galaxis hat sich mit diesem zugleich lustigem und anrührenden Filmerlebnis selbst einen Kindheitstraum erfüllt: Wie so viele Filmemacher – von Steven Spielberg bis Roland Emmerich – träumte auch Jennigs früh davon, selbst Filme zu drehen, und machte sich mit seinen Freunden tatkräftig ans Werk. Dieser goldenen Zeit seiner Jugend – den frühen 80er Jahren – setzt er mit der charmanten Komödie, die das Herz auf dem rechten Fleck hat – ein gelungenes Denkmal. Fliegende Hunde, die aus allen Rohren schießen, die fantasievolle Mischung von Comic-Zeichnungen und Filmszenen sowie eine überbordende Portion kindlichen Tatendrangs und Enthusiasmus’ machen aus Son of Rambow ein herrlich skurriles Filmvergnügen. Der Film ist ab sechs Jahren freigegeben, ein Alter von mindestens acht Jahren erscheint jedoch empfehlenswert – zumal der Film selbst eine recht eindrucksvolle Vorstellung davon gibt, wie Filme auf Kinder und ihre Fantasie wirken können. Für Will ist der Film der Ausbruch aus der Sektengemeinschaft seiner Mutter, für Lee der letzte Versuch, seine Familie zurück zu gewinnen. Im Angesicht von Blut, Schweiß und Tränen verleiht Rambo ihrer Kreativität Flügel: Alles scheint möglich. Die beiden Kinderdarsteller Bill Milner und Will Poulter sind hinreißend und ein wahres Wunder. Das Bonusmaterial umfasst den Kinotrailer sowie ein sehr sehenswertes und unterhaltsames Making of, in dem man nicht nur die Entstehung des Films begleiten kann, sondern auch viel über Kindheitsträume und deren – manchmal schmerzhafte - Verwirklichung erfährt. -- Ellen Große Movieman.de Rambos kürzliche Rückkehr (Sylvester Stallone in "John Rambo") konnte nur wenige Zuschauer überzeugen, umso überraschender fällt mit "Son of Rambow" eine ganzneue Generation von Rambos aus, die nicht nur jünger ist, sondern auch wesentlich phantasievoller. Schon mit "Per Anhalter durch die Galaxis" bewies der einstige Musikvideo-Regisseur Garth Jennings ein glückliches Händchen für inspirierende Stoffe. Für seinen neuen Film hat er in der eigenen Kindheit gestöbert und ein Drehbuch entworfen, dass sich Kids bei der Entdeckung des Mediums Film widmet. Auch Jennings selbst ließ sich als Kind vom Original-Rambo "First Blood" inspirieren und durfte schließlich erstmalig das Begehren des Filmemachens erfahren. Diefrische Produktion, die er mit "Son of Rambow" hinlegte, überzeugtdurch ihre frische Jugendlichkeit und eine glücklich stilisierte und dennoch sehrnachvollziehbare Story, die allem voran von der Liebe zum Medium erzählt. Fazit: Geglückt.Moviemans Kommentar zur DVD: Das farbenfrohe Bild überträgt das actionreiche Geschehen mit solider Präsenz. Dass dabei leichtes Rauschen und milde Unschärfen nicht ausbleiben, stört nicht weiter, denn Kontraste und Farben geben sich vital und die Kompression arbeitet stabil. Der Sound ist natürlich nicht mit einem "echten" Actionfilm zu vergleichen, dennoch wirken auch die hellen Kinderstimmen noch präsent genug und Effekte (unter Wasser, 00:35:15) setzen sich griffig durch. Zur DVD gehören ein ausführliches Making Of (27:38 Min.), der Kinotrailer und sechs Programmtipps.--movieman.de Alle Rezensionen |
